Mittwoch, 8. März 2017

German Review: To the Stars - Molly McAdams

Titel: To the Stars - Wenn du die Sterne berührst
Autor: Molly McAdams
Bewertung: 3/5

Danke an HarperCollins Germany, Mira Taschenbuch und NetGalley für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches vorab der Veröffentlichung.
Harlow kann nicht glauben, dass der drei Jahre ältere Knox sein Versprechen hält, auf sie zu warten, bis sie endlich zusammen sein können. Schließlich ist sie es, die den Pakt bricht: Als Knox sie an ihrem achtzehnten Geburtstag anruft, hat sie ihr Herz einem anderen geschenkt. Aber sie merkt schnell, dass sie eine katastrophale Wahl getroffen und sich an den Falschen gebunden hat. Wird Knox ihr je verzeihen können – oder ist es bereit zu spät?

Mit Molly McAdams' Büchern ist es so eine Sache... Irgendetwas ist immer zu viel. A little over the top, wie man so schön auf Englisch sagt. Ihr erster Roman spaltete die Leser und ich gehörte eben zu denen, die die Geschichte überhaupt nicht nachvollziehen konnten. Es war zu viel. Ich würde nicht so weit gehen und sagen, dass To the Stars nicht gelungen wäre, denn die Geschichte ist gut und mir hat vieles gefallen, aber ich weiß auch nicht... Irgendetwas an den Büchern der Autorin stört mich einfach immer, weshalb ich es weitesgehend vermeide, sie zu lesen. Das muss ich leider gestehen.

Fangen wir mit Knox an, denn er ist das Beste, was das Buch zu bieten hat. Selten haben ich einen solchen süßen und zugleich harten Charakter erlebt. Ich war bereits bei seiner erwarten Erwähnung hin und weg von ihm. Die Vorstellung, dass er Harlow so sehr liebt, um auf sie zu warten, ist herzzerreißend süß. Auch später, als die Geschichte in der Gegenwart spielt, bleibt er dieser Rolle treu. Er ist loyal, hilfsbereit und unwiderstehlich. Im Gegensatz zu Harlow... Sie wirkte auf mich wie ein naives Mädchen, das sich weigerte, erwachsen zu werden. Irgendwie fühle ich mich beinahe schlecht so etwas zu sagen, denn ihre Umstände machen sie zu der Person, die die Autorin beschreibt, aber da ich selbst meine Erfahrungen mit der Thematik des Buches gemacht habe, schmerzte es mich zu sehen, dass Harlow eben war, wie sie war. Ich wollte nicht, dass sie in eine Opferrolle gedrängt wurde, aber genau das war der Fall. Ich wünschte, ich könnte sie als Kämpferin bezeichnen, so wie es Knox' Freunde getan haben, aber diese Dinge zu überleben macht einen nicht tapfer. Man überlebt sie. Das ist ein Unterschied. Klar, braucht das auch eine gewisse Stärke, aber von dieser Stärke habe ich nichts gelesen oder gespürt.

Wieder zu einer positiven Sache: Die Flashbacks haben mir unglaublich gut gefallen. Wann immer es darum ging, wie Knox und Harlow gegenseitig aufeinander warteten, bis sie endlich zusammen sein würden können, war es, als würde man in eine andere Welt hineingesogen werden - eine Welt, in der alles bunt war. Ich genoss dieses Gefühl der Leichtigkeit, besonders da es so ein starker Kontrast zum Rest des Buches war und der ernsten Thematik.

To the Stars ist ein realistischer Roman. Viele Frauen erleben das, was Harlow durchmachte, jeden Tag ihres Lebens, weshalb es umso wichtiger ist, dass man sich ihr Schicksal vor Augen führt. Möglicherweise bin ich etwas empfindlich was das Thema angeht und lese eigentlich auch eher ungern Bücher, in denen Frauen mishandelt werden, aber es ist eine Möglichkeit, Menschen dafür zu mobilisieren, ihnen die Augen zu öffnen. Deshalb ist es wichtig, dass sich Autoren damit beschäftigen und ihren Lesern mitteilen, dass sie sich nicht derart behandeln lassen müssen. Das sollte selbstverständlich sein, aber ich finde die Idee gut, junge Leute über Bücher zu erreichen.

Im Grunde habe ich gar nicht so viel zu dem Buch zu sagen. Es gehört definitiv zu den besten Werken, der Autorin, aber gemessen daran, wie sehr ich mit ihren anderen Büchern harderte, ist das nicht wirklich ein Wunder.

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