Mittwoch, 25. November 2020

German Review: What If We Drown (What If #01) - Sarah Sprinz


Titel:
What If We Drown (What If #01)
Autorin: Sarah Sprinz
Bewertung: 3.5 - 4 / 5

Danke an LYX und NetGalley für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches.
Ein Neuanfang - das ist Lauries sehnlichster Wunsch, als sie nach dem tragischen Tod ihres Bruders an die Westküste Kanadas zieht. Noch vor der ersten Vorlesung ihres Medizinstudiums an der University of British Columbia lernt sie Sam kennen und spürt sofort, dass er sie auf eine nie gekannte Weise versteht. Unaufhaltsam schleicht sich der attraktive Jungmediziner in ihr Herz. Bis Laurie erkennt, wie tief er in die Ereignisse der Nacht verstrickt war, die ihren Bruder das Leben kostete...

Ich werde immer etwas sentimental, wenn ich die letzte Seite eines Romans erreiche, die Story gerade verinnerliche, einen Moment zum Luftholen nehme und mir dann diese Informationen zum Autor oder der Autorin angezeigt werden und ich realisiere, dass die Person genauso alt oder jünger ist als ich. Das sorgt immer für Bewunderung und Neid meinerseits.

Abgesehen davon, muss ich gestehen, dass ich derzeit sehr im Arztserien-Fieber stecke. New Amsterdam hat es mir derzeit besonders angetan, aber der Gedanke an einen Roman, in dem Krankenhäuser, ein Medizinstudium oder ähnliches vorkommen... Ja, das ließ mich doch irgendwie zögern. Eigenartig. Letztendlich bin ich froh, What If We Drown eine Chance gegeben zu haben, denn die Szenen, die sich auf Medizin konzentrieren, sind sehr authentisch und wecken Interesse. Trotz meiner anfänglichen Skepsis.

An sich ist der Plot nicht unbedingt komplett neu erfunden, aber wie New Adult Leser vermehrt feststellen, gibt es eben nur so viele Spaten, die abgedeckt, Geschichten, die erzählt werden können. Daher wird sich immer wieder vieles wiederholen und es liegt an dem Autor oder der Autorin, die Leser trotzdem in den Bann zu ziehen, ohne dass sie sich gelangweilt oder betrogen fühlen. Neue Stadt, eine wundervolle WG, in die man einzieht, schwerer Verlust, Lügen, in die man sich immer weiter verstrickt... So sieht Lauries Leben kurzgefasst aus. Also ja, wie ich es darstelle, würden die meisten potentiellen Leser vermutlich das Buch im Laden oder in der Bibliothek zur Seite legen und keinen Gedanken mehr daran verschwenden. Aber es ist wirklich gut. Das stellte ich auch zu meiner Überraschung fest.

In den ersten Kapiteln passierte mir tatsächlich noch nicht genug. Und dafür, dass der Roman relativ "kurz" ausfällt, konnte ich mir nicht vorstellen, wie der Plot an sich Fahrt aufnehmen sollte. Im Nachhinein betrachtet hat die Autorin vielleicht dafür sorgen wollen, dass der Leser - ebenso wie Laurie - zunächst ankommen, sich mit der Umgebung, der Vergangenheit und den Gegebenheiten auseinanderzusetzen. Kein schlechter Plan, wie ich finde. Leider muss ich jedoch auch gestehen, viele weitere Szenarien sind dann doch etwas zu schnell abgehandelt worden, dieses Hals-über-Kopf-verlieben zum Beispiel. Um gleich aber wieder den Wind aus den Segeln zu nehmen: Andersherum hätte ich mich sicherlich auch beschwert, denn 100% zufrieden kann ich eben eigentlich fast nie sein.

Dank des Schreibstils der Autorin, liest sich die Geschichte sehr gut, man möchte kaum Pausen einlegen und wissen, wie es zwischen Laurie und Sam weitergeht. Man erfährt gar nicht viel über Sam, lediglich womit er sich quält, was im Grunde genau dasselbe Monster wie bei Laurie ist, aber trotzdem gewinnt er in rasender Geschwindigkeit das Leserherz für sich. So muss das eben sein bei New Adult Romanen, oder nicht?!

Ich bin sehr gespannt auf die Nachfolger der Reihe, denn ich fand, auch wenn Hope und Emmett (Lauries Mitbewohner) in What If We Drown gut wegkommen, konnte ich ihre Charaktere irgendwie nicht richtig greifen. Wirklich tiefe Konversationen zwischen den drei Parteien gab es nicht, obwohl sie unglaublich liebevolle Freunde für Laurie waren. Ich bin gespannt, was in ihren Köpfen passiert.

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