Montag, 12. März 2018

German Review: Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen - Jennifer E. Smith

Titel: Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen
Originaltitel: Hello, Goodbye and Everything in Between
Autorin: Jennifer E. Smith
Bewertung: 3.5 - 4 / 5

Danke an NetGalley und HarperCollins Germany für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches.
Ab morgen wird Clare an der Ostküste studieren und Aidan auf ein College in Kalifornien gehen. Clare ist skeptisch, ob ihre Beziehung trotz der Entfernung zwischen ihnen bestehen kann. Dennoch lässt sie sich darauf ein, gemeinsam mit Aidan all die Orte aufzusuchen, die für ihre Liebe eine Rolle gespielt haben. Können zwölf Stunden Clares Entschluss beeinflussen? Im Morgengrauen ist der Moment der Wahrheit gekommen: Ist es eine Trennung auf Zeit oder ein Abschied für immer?

Jennifer E. Smith... Es ist so, dass ich ihren Schreibstil sehr bewundere und die Kreativitä ihrer Geschichte. Ihr erster Roman The Statistical Probability of Love at First Sight (zu Deutsch: "Die statistische Wahrscheinlichkeit von Liebe auf den ersten Blick") hat mich damals beim Lesen wirklich umgehauen. Nüchtern betrachtet, bin ich mir heute allerdings nicht mehr sicher, ob ich mich nicht vom Hype habe mitreißen lassen. Das Buch ist klasse, keine Frage und mir hat es auch viel besser gefallen, als This Is What Happy Looks Like (zu Deutsch: "Der Geschmack von Glück"), aber ich weiß nicht so recht... Vielleicht lasse ich mich auch einfach sehr schnell von negativen Aspekten beeinflussen. Und bei Jennifer E. Smith gibt es, würde ich sagen, ebenso viele negative Rezensionen wie positive.

Zurück zu Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen. Ein wirklich sehr gelungener Roman, der nur an einem einzigen Tag, bzw. eine einzige Nacht spielt (zumindest 99% des Buches) und einen auf die Reise von Clare und Aidan mitnimmt, die ab dem nächsten Tag praktisch das ganze Land trennt - Clare zieht an die Ostküste und Aidan geht aufs College in Kalifornien. Die letzten Jahre waren die beiden niemals getrennt, verbrachten jede freie Sekunde miteinander und obwohl ihre Trennung absehbar war, haben sie dem Ganzen nie wirklich einen Namen gegeben. Bis jetzt. Nun müssen sie sich der Tatsache stellen, dass ihre Liebesgeschichte sich dem Ende neigt. Oder doch nicht?! Muss es wirklich zwischen den beiden vorbei sein? Im Grunde behandelt das komplette Buch diese eine Frage. Und man hasst Clare. Zumindest tat ich das. Wie Aidan so oft erwähnte, ist sie die Sorte Mensch, die alles nur schwarz/weiß sehen. Für sie kann es nur diese eine Lösung geben - ihre Trennung. Dabei spielt es für sie keine Rolle, dass sie sich lieben und nicht trennen wollen. Statt es zu versuchen, fühlt sie sich verpflichtet, diesen einen Schritt zu gehen. Aidans Wut darüber konnte ich an beinahe allen Stellen durchaus verstehen.

Ungeachtet dessen ist die Geschichte aber wirklich der Hit. Langezogen? Möglicherweise und wie gesagt, Clare ist eine echte Nervesäge, aber der Kernpunkt des Buches bewegt. Was passiert, wenn das glückliche Paar bald unendliche viele Staaten trennen? Ich denke, Jennifer E. Smith hat sich ein sehr gutes Thema ausgedacht und die Schnitzeljagd der beiden, die in dieser letzten Nacht stattfindet, fand ich herzzerreißend. Man konnte mit beiden Charakteren mitfühlen, konnte beide Sichtweise nachvollziehen und fieberte mit, wie ihre Liebesgeschichte nun enden würde und ob sie überhaupt enden würde.

Alleine die beiden besten Freunde der zwei sind zu süß um wahr zu sein. Und die Streitigkeiten, die Aidan und sein bester Freund hatten haben mich wirklich fast zu Tränen gerührt, weil die beiden sich einfach so unheimlich viel bedeuten, dass sie sich Dinge an den Kopf werfen, die sie gar nicht wirklich meinen, nur um den anderen zu verletzten. Damit meine ich nicht, dass ihre Streitereien schön waren, sondern eher die Tatsache, wie glaubhaft und lebendig Der erste Blick, der letzte Kuss und alles dazwischen war. Als hätte Jennifer E. Smith Menschen beobachtet und sich ihr Leben geschnappt, um es aufzuschreiben. Wenn dieses Buch keinen Stoff für einen Film bietet, dann weiß ich auch nicht.

Faszinierend, dass mich dieses Buch derart gepackt hat, obwohl wir nicht erleben, wie sich die Liebesgeschichte zwischen Clare und Aidan aufbaut. Nein, sie stecken bereits mitten drin und stehen nun ihrer schwersten Aufgabe gegenüber. Trotzdem habe ich sie als Paar sehr genossen und fand ihre Bindung äußerst authentisch. Vielleicht lag es daran, dass wir des Öfteren in die Vergangenheit der beiden blickten, vielleicht hat es Jennifer E. Smith aber auch einfach geschafft, ein sehr gutes Paar zu erschaffen.

Für jeden Fan von ihr ein Muss, ansonsten äußerst empfehlenswert und wenn wir bereits dabei sind, dann kann man direkt ihren anderen Büchern eine Chance geben, denn es lohnt sich eben doch.

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