Freitag, 11. August 2017

German Review: Mit dir kam der Sommer (Butler Cove #03) - Natasha Boyd

Titel: Eversea - Mit dir kam der Sommer (Butler Cove #03)
Originaltitel: All That Jazz
Autorin: Natasha Boyd
Bewertung: 4/5

Danke an NetGalley und LYX für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches.
Nach diesem Sommer wird nichts mehr so sein, wie es war ... Drei Jahre sind seit dem Sommer vergangen, in dem Jazz Fraser den größten Fehler ihres Lebens beging und sich in den Bruder ihrer besten Freundin verliebte. Drei Jahre seit Joey ihr das Herz brach. Drei Jahre bis sie erkennt, dass sie in Butler Cove niemals über ihn hinwegkommen wird. Sie will nach Kapstadt und alles hinter sich lassen. Doch ausgerechnet jetzt ist Joey zurück und mit einem Schlag schon wieder in ihrem Herzen.

Das erste Mal aufmerksam auf die Autorin Natasha Boyd wurde ich durch die LoveLetter Convention vor über zwei Jahren. Ihr erster Roman in der Butler Cove Reihe, Eversea - ein einziger Moment, hatte es mir so sehr angetan, dass ich sofort bei Veröffentlichung auch den zweiten Band ergattert habe. Das Warten auf den dritten Teil nahm etwas mehr Zeit in Anspruch, aber für mich ist nach dem Lesen von Mit dir kam der Sommer eindeutig feszustellen, wie sehr Natasha Boyd sich als Autorin entwickelt hat. Neben Deep Blue Infinity, eines meiner liebsten Bücher 2016, ist dies ihr bester Roman.

Bereits nach dem ersten Band der Reihe habe ich mir ein Buch über Keri Anns Bruder herbei gesehnt. Zugegeben, alle meine Erwartung an seine und Jazz' Geschichte wurden übertroffen. Anstatt nur kleine Einblicke in ihre gemeinsame Vergangenheit zu erharschen, besteht der Großteil des Romans aus dem Sommer, in dem Jazz achtzehn wurde und sich in Joseph verliebte. Die Geschichte der beiden beinhaltet somit also beide Genres - Young Adult und auch New Adult. Eine sehr gelungene Mischung, so dass jeder auf seine Kosten kommt.

Ich hatte mir überhaupt gar keine Gedanken zu Jazz' Vergangenheit gemacht, hatte mir niemals ausgemalt, wie dramatisch und herzzerreißend sie eventuell sein könnte. Ehrlich gesagt wusste ich nicht einmal, ob ich Jazz tatsächlich leiden soll. Aber ihr Buch hat mich davon überzeugt, dass sie ein liebenswerter Charakter ist. Außerdem erhält man einen tieferen Einblick, was die Freundschaft zwischen ihr und Keri Ann angeht. Wahrscheinlich ist ihre Freundschaft einer meiner liebsten. Sie wirkt authentisch und zu keinem Zeitpunkt überzogen. Über die Scherze, die beiden miteinander machen, kann man schmunzeln und ihre Themen versetzten einen zurück ins Teenager-Alter.

Joey ist die gute Seele, der Herzensbrecher und Alleskönner. Keine Ahnung welcher Leser sich seinem Charme entziehen kann - ich konnte es nicht, so viel steht fest. Er ist einer meiner liebsten männlichen Charaktere aller Zeiten. Das kann ich nicht einmal wirklich weiter benennen, Gründe fallen mir viele und doch irgendwie keine ein. Sicher, er trifft fragwürdige Entscheidungen, aber so wie Jazz für ihn mit siebzehn, bzw. achtzehn, schwärmt, steckt es einen an, ihn ebenfalls als tollen Kerl zu betrachten. Alleine wie fürsorglich er sich um seine Schwester in den anderen Bänden der Reihe kümmerte. Joey is the man!

Alles sprach für eine fünf-Sterne-Bewertung. Und dann kam das Ende. Der Punkt, an dem das Blatt wieder gewendet wird, und Jazz und Joey sich in der Gegenwart befinden. An dieser Stelle rutschte das Ganze in ein Klischee, in etwas, das ich nicht sehr mochte. Mir ist bewusst, dass die Autorin einen Plan hatte und diese Szenen ihren Sinn haben, aber für mich passte es plötzlich nicht mehr zum Rest der Geschichte. Die Dialoge, Zukunftspläne und Entscheidungen der Charaktere wirkten sehr rasch getroffen - zu viel, zu schnell. Vielleicht sah ich das aber auch nur so, weil ich mich so in dem Rückblick verloren hatte, der durchgängig durchs Buch führt und nicht nur in bestimmten Kapiteln angesprochen wird. Ich hatte mich so sehr in die Vergangenheit von Jazz und Joey verliebt, dass ich ihrer Gegenwart eventuell keine richtige Chance gegeben habe. Es tat meiner Liebe zu dem Buch dennoch keinen Abbruch (nur einen kleinen vielleicht).

Die Balance zwischen Leichtigkeit und Schwere der Geschichte ist klasse. Es gibt definitive Sznenen, die einem die Tränen in die Augen treiben, aber dann gibt es auch solche, die einen darüber hinweg trösten und zum Dahinschmelzen sind. Wenn man mich fragt, ist Mit dir kam der Sommer der Inbegriff eines guten Sommerromans.

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