Montag, 30. März 2020

German Review: A Wish For Us - Tillie Cole

Titel: A Wish For Us
Autorin: Tillie Cole
Bewertung: 3.5/5

Danke an LYX und NetGalley für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches.
Cromwell Dean ist der erfolgreichste Musiker Europas. Mit gerade einmal neunzehn Jahren liegt ihm die Welt zu Füßen - doch seine Musik bedeutet ihm insgeheim nichts. Um sein Talent nicht weiter zu verschwenden, beginnt er ein Musikstudium in den USA, wo er Bonnie Farraday kennenlernt. Ehrgeizig und von Musik begeistert könnten das Mädchen aus einfachen Verhältnissen und Superstar Cromwell unterschiedlicher nicht sein. Doch als sie für ein Kompositionsprojekt zusammengesetzt werden, regen sich nicht nur Gefühle in Cromwell, die er noch nie gespürt hat, sondern auch eine alte Sehnsucht, die mit aller Macht vergessen bleiben muss. Auch wenn es ihn seine Liebe zu Bonnie kosten könnte...

Ich war ganz entzückt und aufgeregt, als ich sah, dass der LYX Verlag meine Anfrage via NetGalley für ein digitales Rezensionsexemplar bestätigt hatte. So viele Anpreisungen wie ich von unterschiedlichsten Leuten - sowohl Verlagsmenschen als auch Lesern - gehört hatte, war ich sehr gespannt, was A Wish For Us zu bieten hatten.

Kurzgesagt: Es war ein ständiges Auf und Ab für mich. Am Anfang war ich sehr skeptisch, was die ganze Story anging. Der Beginn packte mich nicht, sondern nur mein eigener Ansporn sorgte dafür, dass ich weiterlas. Als die Magie der Worte einsetzte, nicht nur Szenen miteinander verknüpft wurden, sondern Emotionen beschrieben und alles bildreicher, intensiver und mit solch wundervollen Worten zu Papier gebracht wurden, da schöpfte ich Hoffnung, dass dieses Buch etwas ganz besonders werden würde.

Und dann kamen die Klischees um die Ecke - eins nach dem anderen. Ernsthaft, es gab kein Halten mehr. Zugegeben, vieles der Story war sowieso vorhersehbar, aber einiges überspannte zur Mitte und gegen Ende des Buches doch deutlich meinen Bogen der Toleranz. Oh, es hätte so schön werden können. Doch es passierte einfach zu viel. Ich hatte teilweise das Gefühl, Dramen, die für 10 Bücher ausreichte, wurden in einen Topf geworfen und auf Cromwell und Bonnie projiziert. Nein, das gefiel mir gar nicht. Weniger Drama hätte es auch getan. So praktisch jedes Problem, das Charakteren in New Adult Büchern passieren kann, passiert in A Wish For Us. Das war einfach zu viel des Guten für mich.

Dabei war ich sogar überrascht von mir selber, wie wenig mir das Musik-Thema ausmachte. Normalerweise hadere ich nämlich sehr mit Musikern in Büchern, aber Tillie Coles Schreibstil hat es erträglich, beinahe sogar schmackhaft gemacht. Ich wurde wirklich warm mit dem Thema, das hätte ich für schwer möglich gehalten. Also hatte es doch einige positive Aspekete, dieses Buch virtuell in die Hand genommen zu haben.

Ich kann auch wirklich verstehen, wieso viele Leser vollkommen hin und weg sind. Die Geschichte kann einem schon ans Herz gehen, wenn man sich dafür öffnet und nicht - wie ich - die Klischees allesamt am liebsten aus dem nächsten Fenster schmeißen wollen würde. Um zur Abwechslung auch mal positive Worte zu verlieren, ehe diese Rezension zu etwas wird, was ich absolut nicht beabsichtige: Die Charaktere waren sehr gut durchdacht. Mir gefielen die Dialoge und die Gefühle, die dem Leser vermittelt wurden. Die Intensität verblüffte mich sehr, sodass ich fast der Überzeugung war, Tillie Cole müsste ebenfalls Töne als Farben wahrnehmen - es war so bildlich beschrieben, dass es biografisch wirkte.

Punktabzüge gibt es für die Massen an Klischees, Pluspunkte für die gelungene Umsetzung von Poesie, ohne diese überhaupt zu verwenden. Wie gesagt: In Tille Coles Worten lag teilweise Magie, die mich sehr berührt hat.

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