Originaltitel: Moonlight Sins (de Vincent #01)
Autorin: Jennifer L. Armentrout
Bewertung: 4/5
Danke an NetGalley und HarperCollins Germany (Mira Taschenbuch) für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches vorab der Veröffentlichung.
Eine Familie, aufgebaut auf Sünden und Skandalen. Julia ist fassungslos, dass dieser berüchtigte Clan sie als Krankenschwester engagiert hat. Aber noch mehr schockiert sie, dass sie einen der Brüder bereits persönlich kennt. Sehr persönlich. Mit Lucian, dem jüngsten und wildesten Spross der Familie, hatte sie erst gestern eine heiße Nacht. Und er könnte ihr gefährlicher werden als alle Intrigen und dunklen Geheimnisse, in deren Strudel sie hinter den Toren des prächtigen Anwesens gerät …
Sicherlich mag man mich als voreingenommen bezeichnen können, denn ich liebe Jennifer L. Armentrouts Werke einfach. Müsste ich mich zwischen ihren Veröffentlichungen im Young Adult und im New Adult Genre entscheiden, hätte ich es ganz schön schwer, denn ihr Schreibstil passt sich beiden Genres perfekt an, sodass sie zu gleichen Teilen wunderbare Bücher schreibt. Ich bin teilweise ziemlich abgehängt, was ihre neueren Erscheinungen angeht und komme nicht hinterher, aber ich konnte es mir auf keinen Fall entgehen lassen, die De Vincent-Reihe anzufangen, als ich sah, dass der erste Band auf NetGalley verfügbar war.
Meine Erwartungen? Ich hatte ehrlich gesagt mit Vampiren gerechnet. Im englischen Original - Moonlight Sins - da lässt der Name darauf tippen. Außerdem ist das gesamte Buch hinweg eine sehr düstere, mystische Stimmung zu spüren, sodass man gar nicht umher kommt, zu denken, die Familie könnten Vampire sein und die Protagonistin nun in ihren Fängen gefangen. Liest sich hieraus schon ein kleiner Spoiler ab? Wie auch immer… Ich war überrascht, dass sich der Piper Verlag nicht der Reihe angenommen hat, und sie unter seiner Sexy Crime Reihe vermarktete. Von der Stimmung der Geschichte ausgehend hätte es auf jeden Fall gepasst.
Der Anfang des Buches, so leid es mir auch tut das zu sagen, hat sich doch etwas zu sehr gezogen. Die Protagonisten des Buches – Julia und Lucian – kannten sich nicht und so hat man erst von ihren Geschichten erfahren, ehe sie das erste Mal gemeinsam eine Szene bekamen. Aber diese Szene machte all meine leichte Enttäuschung wieder wett. Die Chemie zwischen den beiden stimmte von Anfang an und obwohl die Umstände, wie Julia überhaupt zu den de Vincents stieß etwas merkwürdig war, wurde hier wieder die mystische Stimmung aufgegriffen und lies alles sehr plausibel wirken.
Zur mystischen Stimmung passt auch der Fluch, von dem Lucian Julia eines Tages berichtet. Dass alle Frauen der Familie auf tragische und kuriose Weise ums Leben kommen. Weshalb ihm umso mehr an Maddies Sicherheit liegt. Bei Maddie handelt es sich um die Schwester der de Vincent Brüder, die seit ihrer Rückkehr (keiner weiß, wo sie in der Zwischenzeit, als sie die Familie verlassen hatte, war) weder spricht, noch sich eigenständig bewegt. Sie ist auch der Grund, wieso Julia zur Familie stößt – als private Pflegerin soll sie die jüngere Schwester der Brüder betreuen, vielleicht sogar dafür sorgen, dass Maddie aus ihrer Starre erwacht.
Ich bin kein Krimi-Fan, aber wann auch immer Jennifer L. Armentrout all die Aspekte, die dieses Genre ausmachen, in ihre Bücher integriert, bin ich vollkommen begeistert. Ich würde sogar soweit gehen zu sagen, dass Golden Dynasty - Größer als Verlangen teilweise gruselig erschien. Oder vielleicht bin ich einfach zu dünnhäutig.
Das Buch wirft jedoch auch viele Fragen auf. Zum einen möchte ich nun wissen, wie es mit Gabe – einem von Lucians Brüdern – weitergeht. Etwas unpassend empfand ich dagegen die Geschichte rundum Julias Ex-Mann. In den wenigen Szenen, in denen er vorkommt, wirkt er wie ein Stalker. Plötzlich respektiert er allerdings Julias Wünsche und ruft sie nicht mehr an. Vollkommen aus dem Zusammenhang. Ich verstehe bis heute nicht, wieso ihr Ex-Mann für die Geschichte des Buches irgendwie von Relevanz sein sollte. Das war er nicht. Das alles fühlte sich an wie ein unpassender Lückenfüller. Und was ist eigentlich mit Julias Freundin Anna, die sie bei ihrem Umzug in die Stadt des Anwesend der de Vincents zurücklässt? Von ihr ist nie wieder die Rede, die beiden sehen und sprechen sich nie. Das fand ich etwas schade, denn so wirkte es, als wäre Julias ganzes Universum von Lucian eingenommen – zum Teil auch von Maddie, aber seien wir ehrlich, es ist eher Lucian.
Deswegen wird Golden Dynasty - Größer als Verlangen nicht zu meinem Lieblingsbuch der Autorin. Gefallen hat es mir dennoch, so erfrischend neu wie diese Spannung für mich war.
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