Sonntag, 29. Oktober 2017

German Review: Zart verführt (Taste of Love #03) - Poppy J. Anderson

Titel: Zart verführt (Taste of Love #03)
Autorin: Poppy J. Anderson
Bewertung: 3.5/5

Danke an NetGalley und Bastei Lübbe für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches vorab der Veröffentlichung.
Smoothie küsst Schokolade

Adam Stone! Eigentlich soll Liz in der TV-Talkrunde Werbung für ihre neu eröffnete Chocolaterie machen. Aber wer kann bitte daran denken, wenn der eigene Jugendschwarm, seines Zeichens Ex-Model und Fitnessguru, so nah neben einem sitzt? Doch dann macht Adam eine eindeutig zweideutige Bemerkung über sie. Was für ein Idiot! Ihre Familie sieht das hingegen ganz anders: endlich jemand, der Liz aus ihrem Dornröschenschlaf weckt. Sie setzen alles daran, die beiden zu verkuppeln...
Mein bisher viertes Buch von Poppy J. Anderson und vielleicht sogar mein Liebstes, aber da möchte ich mich eigentlich gar nicht festlegen. Festzuhalten ist, dass ich sehr überrascht war, wie sehr mir eine Geschichte rundum eine Bäckerin gefallen hat. Normalerweise bin ich nämlich eher diejenige, die sich beschwert, sobald es um das Thema Essen & Trinken in Romanen geht. Ich fahre im Gegensatz zu vielen anderen absolut nicht auf Geschichten ab, die sich um heiße Köche und gutaussehende Köchinnen drehen. Deshalb habe ich diese Reihe vor mir hergeschoben, immer etwas ängstlich davor, eventuell enttäuscht zu werden oder bzw. bestätigt. Doch zum Glück trafen meine Bedenken in Zart verführt nicht ein. Sicherlich spielt die Selbstständigkeit von Liz eine große Rolle, aber Poppy schafft es einfach, sich in jeden ihrer Charaktäre zu verlieben. Liz und Adam machen da keine Ausnahme.

Ich finde es erstaunlich, wie kreativ die Autorin weiterhin ist, obwohl sie bereits derart viele Romane verfasst hat. Jede Geschichte, die ich bisher von ihr in den Händen hielt, hat etwas ganz Spezielles an sich - etwas Originelles. Es wirkt nie abgekupfert, sondern strahlt jedes Mal das gewisse Etwas aus, das ihre Bücher besonders machen. Daher kann ich mit Sicherheit sagen, werde ich mich auch an die anderen Teile der Taste of Love Reihe wagen, in der Hoffnung, sie gefallen mir genauso sehr.

Es ist doch so: Entweder werden die Leser von Anfang an Liz' Art mögen oder sie werden ihr zu wenig Stärke unterstellen. Zumindest tut das Liz' Schwester Vicky, die überhaupt nicht auf den Mund gefallen ist und das Bedürfnis verspürt, ihrer Meinung freien Lauf zu lassen. Es war herrlich, diese gegensätzlichen Geschwister miteinander harmonieren zu sehen. Ich finde es toll, wie unterschiedlich die beiden sind und doch ein bezauberndes Paar abgeben. Aporpos Paar... Als Liz Adam zum ersten Mal live erlebt, ist sie alles andere als begeistert von dem ehemaligen Model. Eine weitere Sache, die Poppys Romane ausmachen - in den Geschichten, die ich von ihr kennengelernt habe, ist es meist so, dass die Hauptcharaktere sich zunächst nicht ausstehen können. Man könnte behaupten, das wird auf Dauer langweilig, aber irgendwie macht dies genau ihre Bücher aus, meiner Meinung nach. Ich fand die Spitzen, die Liz Adam gegenüber anbrachte absolut amüsant. Die Romantik taucht erst viel später im Buch auf, was auch nicht allzu häufig vorkommt, sich für mich aber als eine willkommene Abwechslung darstellte. Und was Adam angeht spreche ich sicherlich jeder Leserin und eventuell ja sogar jeden Leser aus der Seele, dass er eine totale Sahneschnitte ist. Ha! Der Wortwitz war nicht beabsichtigt, aber mein Gehirn scheint eindeutig dafür.

Gut finde ich auch, wie wenig Drama in diesem Roman stattfindet. Keine hitzigen Eifersuchtsszenen (okay, das ist so vielleicht nicht ganz richtig, ihr werdet's sehen), keine Ex-Freunde oder Ex-Freundinnen, die plötzlich wieder auf der Matte stehen und die aufgebaute Spannung zu durchbrechen versuchen. Ich habe mich wirklich darüber gefreut, denn Drama kann in gewissen Portionen für Aufregung sorgen, aber meist doch eher im negativen Sinne. Manchmal steht mir einfach nicht der Sinn danach. Da bin ich froh, bei Zart verführt an der richtigen Adresse gelandet zu sein.

Was die Abneigung zu Sport angeht, fühlte ich mich im Geiste sehr stark mit Liz verbunden. Auch wenn ich ihren Sinneswandel nicht ganz nachvollziehen konnte (aber hey, ich kenne auch keinen Adam *hust*), fand ich es klasse, wie die beiden auf die Interessen des jeweils anderen eingingen. Das lässt die Geschichte um die beiden gleich viel realer wirken, was Poppy wirklich super drauf hat. Und dann Adams Vergangenheit... Für einen Moment fragte ich nach dem Warum. Mir gefiel es gar nicht, wie eine bestimmte Person dargestellt wurde, aber letztendlich ist es wichtig, um Adams Verhalten nachzuvollziehen. Was ich, zugegeben, nicht ganz konnte, aber ich sympathisierte mit ihm und deshalb sah ich über seine "Schwäche" "erwachsen zu werden" hinweg. Außerdem trug Liz ebenfalls ihren Teil dazu bei, dass dieser Zustand nicht ewig anhielt. Da wollte ich doch wieder dahinschmelzen. Die beiden sind einfach zu süß!

Ich wiederhole: Definitiv nicht mein letzter Roman von Poppy J. Anderson und dass Bücher über's Kochen mich doch derart fesseln könnten, hätte ich niemals erwartet.

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