Sonntag, 28. Mai 2017

German Review: Der letzte erste Blick (Firsts #01) - Bianca Iosivoni

Titel: Der letzte erste Blick (Firsts #01)
Autorin: Bianca Iosivoni
Bewertung: 4/5

Danke an NetGalley und LYX für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches vorab der Veröffentlichung.
Endlich frei! Emery Lance kann es nicht erwarten, ihr Studium in West Virginia zu beginnen. Niemand kennt hier ihre Geschichte. Niemand weiß, was zu Hause geschehen ist. Dafür ist sie auch bereit, in Kauf zu nehmen, dass die Situation im Wohnheim alles andere als ideal ist. Nicht nur treibt ihr Mitbewohner sie regelmäßig in den Wahnsinn - sein bester Freund Dylan Westbrook bringt ihr Herz mit einem einzigen Blick zum Rasen. Dylan ist genau die Art von Typ, von der Em sich unbedingt fernhalten wollte. Er sieht zu gut aus und ist viel zu nett - von den Streichen, die er Emery bei jeder sich bietenden Gelegenheit spielt mal abgesehen. Mit der Zeit kommen die beiden sich immer näher. Doch Emery ahnt nicht, dass Dylan etwas vor ihr verbirgt. Etwas, das ihre Welt erneut auf den Kopf stellen könnte ...

Ich finde es etwas schade, dass das New Adult Genre mittlerweile so zerrissen wird. Vor allem in Deutschland. Ich denke, ein Buch von Bianca Iosivoni und viele Leser würden ihre schlechten Meinungen über dieses Genre ändern, denn sie kann es einfach. Sie beherrscht ihr Handwerk nahezu perfekt, treibt einem an den richtigen Stellen Tränen in die Augen und bringt einen dann wiederum so sehr zum Lachen, dass einen viele Menschen merkwürdig anschauen, wenn dies in der Bahn, im Bus oder sonst irgendwo in der Öffentlichkeit passiert.

Zugegeben, mir ging es ähnlich wie vielen anderen Lesern. Der Einstieg in das Buch war nicht der glatteste, was leider an Emery lag. Ich weiß, starke Protagonistinnen sind auf dem Vormarsch, es gibt viel zu wenige von ihnen, etc. Aber dennoch fiel es mir schwer, mich mit der Idee einer Emery anzufreunden. Bianca schreibt super und daher waren Emerys Gedankengänge plausibel, aber ihren Charakter, ihre Persönlichkeit waren trotzdem nichts für mich. Aber... Natürlich macht sie im Laufe der Geschichte eine Wandlung durch und auch wenn ich sie gegen Ende schütteln wollte (oder ohrfeigen wie Grace. Ist das ein Spoiler?! :P), gefiel sie mir zu diesem Zeitpunkt deutlich besser. Das liegt wahrscheinlich an Dylan, diesem 1A-Bookboyfriend, der zu ihr durchdringt und sie aus der Reserve lockt.

Eine Sache, die mir besonders gefällt, ist, dass keiner der Charaktere, die Bianca Iosivoni sich ausdenkt, zu stumpf und unglaubwürdig ist. Sicher hat jeder von uns schon einmal ein Buch gelesen, dessen Geschichte gut war, die Charaktere aber alles andere als "echt" waren. Dagegen baut Bianca eine eigene Welt rundum die Figuren auf - sie haben alle eine Vergangenheit, tragen eine Last mit sich, fühlen verschiedene Emotionen und bewegen sich auf ein Ziel zu. Und jedes Mal ist die Motivation der Charaktere erkenn- und nachvollziehbar. Zu keinem Zeitpunkt wirkt eine Reaktion überzogen. Möglicherweise liegt das auch daran, dass man bis zu diesem Punkt schon so weit mit den Charakteren mitfiebert und sich so sehr in sie hineinversetzt hat.

Die Thematik der Probleme der beiden - Emery und Dylan - fand ich ebenfalls sehr interessant. Es geschieht nicht alle Tage an denen man sich mit diesen Themen auseinandersetzt, wobei mich die Geschichte von Emery dann doch nicht allzu sehr angesprochen hat. Aber diese Sache passiert... Leider begehen viele Mädchen diesen "Fehler" und müssen dann mit Konsequenzen leben, wobei die andere Person glimpflich davon kommt, was definitiv nicht fair ist. Dylan dagegen sowohl Geldsorgen, als auch, dass er sich um einen geliebten Menschen sehr sorgt. Ich möchte nicht alles vorweg nehmen, daher belasse ich es einfach dabei... Apropos... Was passiert eigentlich mit Mrs Pettyfer?!

Einen sehr netten Einfall fand ich übrigens auch den Kater, der letztendlich doch gar kein Kater war, seinen Namen aber trotzdem beibehielt. An dieser Stelle musste ich doch als großer Katzen-Fan sehr schmunzeln.

Kurz und knapp: Bianca Iosivoni hat es wieder geschafft, mich mit einem ihrer Romane zu verzaubern. Vermutlich würde ich sogar sagen, dass mir Der letzte erste Blick besser gefiel als Was auch immer geschieht, was überhaupt keine Aussagekraft hat, ich aber einfach mal in den Raum werfen wollte. Der nächste Roman wird auf jeden Fall ganz oben auf meiner Wunschliste stehen!

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