Mittwoch, 4. August 2021

German Review: Be My Tomorrow - Emma Scott

Titel:
Be My Tomorrow
Originaltitel: The Butterfly Project
Autorin: Emma Scott
Bewertung: 4/5

Danke an NetGalley und LYX für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches.
Vor zehn Jahren wurde Zeldas Leben zerstört. Ihren Schmerz verarbeitet sie in ihrer Graphic Novel - aber kein Verlag will ihre Geschichte veröffentlichen. Doch dann trifft sie in New York auf Beckett - auch er trägt eine Last, die ihn nicht loslässt. Da sie sich keine eigene Wohnung in New York leisten kann und Beckett mit der Miete im Verzug ist, überredet sie ihn, sie als Mitbewohnerin aufzunehmen. Aus ihrer Zweckgemeinschaft wird schon bald viel mehr, und Zelda und Beckett beginnen ihr Herz füreinander zu öffnen - bis zu dem Moment, an dem sie gezwungen werden, sich zu entscheiden, ob sie an ihrem Schmerz festhalten oder dem Glück eine Chance geben wollen.

Zunächst ein riesiges Kompliment an alle Beteiligten, die es geschafft haben, Teile einer Graphic Novel – einer erstaunlich guten Graphic Novel dazu – in einen Roman zu integrieren. Das gefiel mir äußerst gut, so sehr, dass ich mich frage, wieso das nicht so häufig vorkommt. Es kommt sicherlich unfassbar gut beim Publikum an und wirkte auf so vielen Ebener so bedeutsam für die Geschichte von Zelda und auch der von Beckett.

Be My Tomorrow ist mindestens genauso gefühlvoll wie es alle anderen Romane von Emma Scott sind. Ihre Charaktere sind immer von Grund auf gut, so voller Liebe im Herzen. Sicherlich ist vieles, was in dieser Geschichte passiert, fernab jeder Realität. Oder zumindest meinem Radius an Realität, wenn ich es bedenke. So viel Glück, so viele Zufälle und so viel Nächstenlieben kann es kaum Schlag auf Schlag geben, so gerne wir auch alle in einer solchen Welt leben würden. Aber irgendwie lehren einen die Geschichten von Emma Scott auch immer, eben viel mehr an das Gute in Menschen zu denken, das Gute in einem selbst zu erkennen und niemals die Hoffnung aufzugeben. Dass es wertvolleres gibt, als einen Tag nach dem nächsten mit all denselben Dingen zu verbringen. Nicht zu vergessen, aber zu vergeben und Güte zu verstrahlen, sodass andere Menschen sich ein Beispiel daran nehmen.

Das klingt beinahe spirituell, oder?! Genau diese Art von Leichtigkeit, Hoffnung und Liebe versprühen die Romane von Emma Scott. Darüber könnte ich stundenlang philosophieren, viel länger noch ihre Geschichten lesen und mich in ihnen verlieren, denn irgendwann – da bin ich mir sicher – gehen mir die Wörter aus, der Autorin jedoch niemals.

Und so habe ich über einige Dinge hinweggesehen, die den Schein für mich als solchen enttarnt hätten; habe mich stattdessen ganz auf die Chemie von Beckett und Zelda konzentriert, ihre Lebenswege mit Spannung verfolgt, ihre Entscheidungen gut oder schlecht geheißen und immer darum gebangt, dass die beiden das Beste aus dem jeweils anderen herauskitzeln.

Emma Scotts Geschichten drehen sich doch auch immer in gewisser Weise um Träume von Charakteren, denen man es von ganzem Herzen wünscht, diese erfüllt zu bekommen. Zeldas Traum zum Beispiel ist es, eine Graphic Novel zu veröffentlichen (wie gesagt, sie ist super gut dargestellt in den Zeichnungen, die die Leser:innen zu sehen bekommen). Und Beckett passt so wunderbar zu ihrem Plan, dass man von Anfang an für beide jubelt, sich wünscht, dass sie zueinander finden. Denn das schafft die Autorin ebenfalls – aufeinander perfekt abgestimmte Paare zu kreieren. Das fasziniert die Leser:innen.

Be My Tomorrow ist also eine sichere Wahl für alle, die nicht sowieso schon Fans von Emma Scott sind. Ansonsten auch gerne für diejenigen, die es werden wollen und herzzerreißende Geschichten lieben, die niemals zu kitschig wirken, sondern genau das richtige Maß an Gefühlen herausfordern.

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