Donnerstag, 20. September 2018

German Review: The House Mate (Roommates #03) - Kendall Ryan

Titel: The House Mate (Roommates #03)
Autorin: Kendall Ryan
Bewertung: 3/5

Danke an NetGalley und LYX für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches vorab der Veröffentlichung.
Sexy Väter sind die neuen Bad Boys: Max Alexander ist ein erfolgreicher Geschäftsmann. In der Liebe aber hat er kein Glück. Und überhaupt gibt es nur eine "Frau" in seinem Leben: Seine kleine Tochter. Sie ist die Einzige, für die er alle Geduld und Fürsorge der Welt aufbringt. Doch die neue Nanny wird immer mehr zu einer Ablenkung, für die er eigentlich keine Zeit hat ...

Okay, ja. Es ist schon ziemlich auffällig, dass, je länger eine Reihe von Kendall Ryan wird, die Qualität der Bücher auch zunehmend schlechter wird. Sicherlich klingt das jetzt wieder vollkommen gemein von mir, aber so schlimm, wie ich mich möglicherweise ausdrücke, empfinde ich ihre Bücher nicht. Sonst würde ich wohl kaum noch zu ihnen greifen. Kendall Ryans Ideen interessieren mich trotzdem und bei jeder Neuerscheinung bin ich Feuer und Flamme, mir jene anzuschaffen. Vielleicht ist die Situation in meinem Kopf auch bereits so festgefahren, dass ich den späteren Teilen ihrer Reihen keine wirkliche Chance mehr gebe.

Bei The House Mate habe ich mich anfänglich allerdings sehr schwer getan. Max wird zu Beginn wie der typische Macho beschrieben und nur weil seine Ex-Freundin plötzlich mit einem Kind bei ihm auftaucht, wendet sich das Blatt um hunterachtzig Grad. Das sollte es auch, keine Frage, aber vielleicht nicht allzu plötzlich und ein wenig ausgetüftelter. Es dauert tatsächlich eine ganze Weile, bis Max und Addison sich zum ersten Mal begegnen. Ungewohnt im Vergleich der vorherigen Roommates-Bände. Und dann hatte ich das Gefühl, als würde alles so wahnsinnig langsam gehen. Logisch, dass nicht eins zum anderen führen kann, wenn man sich Max' Situation anschaut, aber auch das ist für Bücher von Kendall Ryan sehr ungewöhnlich. Normalerweise ziehen sich ihre Charaktere an wie Magneten und daran ist dann nicht mehr viel zu rütteln.

Vielleicht lag es auch an Max' Tochter? Ich tue mich sehr schwer mit Elternteilen in Büchern, obwohl das Schema 'heißer, alleinerziehender Vater' wieder im Trend zu sein scheint. Meins ist es auf jeden Fall eher weniger, und dafür fand ich The House Mate noch ziemlich gut.

Positive Merkmale sind selbstverständlich wieder ihre witzen Dialoge und Max und Addison als Paar an sich. Auch wenn Kendall Ryan etliche Werke in einem einzigen Jahr publiziert, ihre Geschichten wirken immer originell. Das muss man auch erstmal schaffen, denke ich. Wie sie es dabei schafft, alle ihre Gedanken geordnet zu halten, keine Ahnung. Aber ich werde definitiv auch zu ihrem nächsten Buch greifen und mich freuen, in eine von ihr erschaffene Welt abzutauchen.

Samstag, 1. September 2018

German Review: In den Armen des Piraten - Emily Bold

Titel: In den Armen des Piraten
Autorin: Emily Bold
Bewertung: 3.5 / 5

Danke an NetGalley und Amazon Publishing Deutschland für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches vorab der offiziellen Neuerscheinung.
Adam Reed, der berüchtigte Captain Blacksoul, sinnt nur auf eines: Rache an dem Mann zu nehmen, der ihn einst an Leib und Seele gezeichnet hat. Getrieben davon durchkreuzt er auf der Suche nach Vergeltung die Meere.

Als Josephine Legrand in Blacksouls Hände fällt, verspürt sie nichts als Angst.

Doch der unnahbare Pirat stürzt seine Gefangene schon bald in ein Meer der Gefühle, denn trotz ihrer Furcht weckt er eine Sehnsucht in ihr, die sie den Kampf um sein Herz aufnehmen lässt.

Wird es der Französin im Sog aus Leidenschaft und Verlangen gelingen, die Ketten um Blacksouls Herz zu sprengen und ihn die Schrecken der Vergangenheit vergessen zu lassen?

Wird sie die Liebe finden – in den Armen des Piraten?

Egal wie häufig Leser, Autoren und Buchblogger predigen, kein Genre zu verurteilen und allen eine faire Chance zu geben, jeder von uns hat mindestens ein Gebiet, dem er skeptisch gegenüber steht. Für mich sind das mitunter Historicals. Ich denke nicht, dass sich die Fangemeinde dieses Genres in zwei Extreme - alte, verbitterte Großmütter oder verträumte, naive Schulmädchen - unterteilt, wie es gerne dargestellt wird. Aber irgendwie herrscht in meinem Kopf das Voruteil, dass ein Buch wie das nächste ist. Klar, dass sagen die Leute von New Adult und Young Adult auch. Im Grunde liegt es eben am Autor, eine originelle Welt zu erschaffen und den Leser in seinen Bann zu ziehen.

Wie dem auch sei... Nachdem ich überraschenderweise meine Liebe zur englischen BBC-Serie Victoria entdeckt habe, dachte ich auch, dass es an der Zeit ist, meine Zweifel entweder zu bestätigen oder sie zu vernichten. Zugeben, ich habe in der Vergangenheit bereits einige historische Romane von Sylvia Day gelesen. Und ja, diese haben mir sehr gefallen, auch wenn es oftmals nicht einfach war, den verwirrenden Detektiv-Spielchen zu folgen. Als ich dann also In den Armen des Piraten auf NetGalley sah, dachte ich mir: "Wieso eigentlich nicht?!" Ich hatte bereits ein Buch der Autorin gelesen und war begeistert von ihrer Freundlichkeit auf Buchmessen. Ich wollte unbedingt mehr von ihr lesen.

Und oh, es war gut! Ich war überrascht, wie schnell der Plot voranschreitete, aber das war auch gut, denn so vertrödelte die Autorin keine Zeit mit unnützen Szenen, die der Handlung keinesfalls von Nöten waren. Stattdessen lernten wir Adam und Josephine bereits von Anfang an von ihren starken Seiten kennen. Das war im Gegensatz zu anderen Romanen, in denen die Frau zunächst die Hilfelose miemt, abwechslungsreich und gefiel mir ausgesprochen gut. Natürlich hat Adam und auch die Art, wie Emily Bold ihn darstellt, etwas Raues an sich. Sonst wäre er kein Pirat, das ist ganz klar. Aber es wirkte niemals gezwungen oder übertrieben. Man merkte, dass sich die Autorin in diesem Genre wie Zuhause fühlt. Alles wirkte so flüssig und gut durchdacht.

Josephine muss selbstverständlich gerettet werden, aber auf andere Art und Weise wie es die typischen Klassiker vielleicht vermuten lassen. Adam muss das auch, denn hinter seiner schroffen Fassade steckt so viel mehr. Und ja, als Leser gerät man ganz schön ins Schwärmen für ihn. Ich würde behaupten, das ich durchaus beabsichtigt.

Auch in diesem Roman - wie in den Historicals, die ich zuvor gelesen habe - verwirrten mich einige Dialoge, Machenschaften, Zusammenhänge und Personen sehr, aber ich hatte nie das Gefühl, dass ich nicht mehr mitkam. Am Ende ergab eben doch alles Sinn und ich bin sehr froh, einem weiteren historischen Roman eine Chance gegeben zu haben.