Samstag, 19. Oktober 2019

German Review: Never Too Close (Never #01) - Morgane Moncomble


Titel:
Never Too Close (Never #01)

Originaltitel: Viens, on s'aime
Autorin: Morgane Moncomble
Bewertung: 3.5/5

Danke an NetGalley und LYX für das digitale Rezensionsexemplar dieses Buches.
Seit sie gemeinsam in einem Aufzug eingeschlossen waren, sind Loan und Violette beste Freunde. Das zwischen ihnen ist vollkommen platonisch - zumindest bis jetzt. Denn als Violette beschließt, dass sie nicht länger Jungfrau sein will, ist es Loan, den sie bittet, ihr auszuhelfen. Schließlich vertraut sie niemandem so sehr wie ihrem besten Freund. Loan ist von der Idee zunächst alles andere als begeistert, doch schließlich willigt er ein. Es ist ja nur dieses eine Mal ... oder?

Erst einmal muss ich betonen, wie toll ich es finde, dass ein New Adult Roman an einem anderen Ort spielt als in den USA oder im Vereinigten Königreich. Stattdessen erhält der Leser einen kleinen Anblick in das Leben in Paris - die Stadt der Liebe oder so sagt man zumindest. Ausgehend von Violettes Mitbewohnerin Zoé stimmt das sogar vielleicht. Bei Violette hingegen spielten Männer bisher eine nicht allzu große Rolle und wenn sie sich dazu entschied, sie an sich heranzulassen, dann erwiesen sie sich als absolute Idioten.

Bis die Loan in einer Silvesternacht kennenlernte, weil der Fahrstuhl des Wohnhauses, in dem beide leben, stecken blieb. Das Ganze erinnerte einen sehr stark an den Film Happy New Year, aber ich denke, dass ist einfach dessen geschuldet, dass dies meine erste Verknüpfung im Kopf war. Seither sind Loan und Violette unzertrennlich und verbringen praktisch jede freie Minute miteinander. Sie teilen sich sogar ein Bett. Die Freunde der beiden und der Leser erhalten so das Bild eines Paares, wobei die beiden dies gänzlich abstreiten. Nur logisch, dass, als Violette doch endlich einen Typen kennenlernt, mit dem sie gerne einige Schritte weitergehen würde, Loan um Hilfe bittet.

Der beste Freund, der einem die Unschuld nehmen soll. Ja, ich bin versucht, zu gähnen, wenn ich über den Plot nachdenke. Das haben wir tatsächlich schon einige Male gelesen und es endet immer gleich. Werde ich des Genres einfach überdrüssig und kann mich deshalb nicht mehr für dieselben Storylines erwärmen, die ich sonst immer so mochte?! Ich bin mir nicht sicher. Eins steht fest: Ich habe Never Too Close wirklich gerne gelesen, aber es beinhaltete im Grunde nichts Neues. Schwer möglich, etwas Neues zu erschaffen in dieser Welt, deshalb tut mir die Aussage auch etwas leid. Für mich haben die Charaktere die Geschichte zu der gemacht, die ich recht gut fand - die Nebencharaktere und all ihre Streitereien.

Liebend gerne hätte ich viel mehr zu Violettes oder auch Loans Familiengeschichte gelesen, aber andererseits hätte ich mich womöglich beschwert, hätte sich die Autorin dazu entschieden. Wie man es macht, ich finde also immer irgendetwas, das mich doch noch stört. Was mich sehr gefreut hat, war die Entscheidung für die Situation mit Loans Mutter - die Krankheit, an der sie litt. Darüber liest man tatsächlich nicht viel und es hat mir das Herz zerbrochen, sie im Umgang mit ihrem Sohn zu sehen und auch, wie die Reaktion des Vaters war. Schade nur, dass beide Charaktere Probleme mit ihren Müttern hatten, aber vielleicht hat sie das auch in gewisser Weise geeint.

Die Geschichte hat sich teils doch ziemlich gezogen, obwohl ich den Schreibstil erfrischend fand, womit ich zu Anfang nicht gerechnet hätte. Trotzdem weiß ich, dass Genre-Fans dieses Buch ungemein lieben werden, da es wirklich gelungen ist und meine Gründe, wieso es mir nicht zusagte, hauptsächlich daran liegen, dass mein Leserherz langsam aber sicher nach anderer Lektüre verlangt. Allerdings erkenne ich einen gelungenen Debüt-Roman, wen ich ihn lese und Never Too Close zählt eindeutig dazu.

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